Warum wir kein E-Bike fahren

Bestimmt ist es dir auch nicht entgangen, dass mit der Coronapandemie das Reisen stark eingeschränkt oder teils unmöglich wurde. Besonders Reisen ins Ausland waren nicht möglich.

Viele von uns haben sich überlegt, was es für alternative Möglichkeiten gibt, damit wir trotzdem raus kommen und ein wenig Urlaubsfeeling bekommen.

Reisen im eigenen Land und sogar im eigenen Bundesland wurden zum Trend.

Viele, uns eingeschlossen, haben das Wandern für sich entdeckt, andere wiederum sind wieder mehr aufs Fahrrad gestiegen.

Die Verkaufszahlen bei Fahrrädern haben in der Zeit extrem zugenommen und besonders E-Bikes wurden und werden immer beliebter.

Auch Richard und ich haben uns letztes Jahr entschieden neue Fahrräder anzuschaffen und unsere Wander-Trekking-Erfahrungen auf das Fahrrad zu übertragen.

Ganz bewusst haben wir uns hier gegen ein E-Bike (richtig wäre Pedelec) entschieden und zwar aus verschiedenen Gründen:

• Wir sind körperlich noch sehr fit und gesund und benötige deshalb noch keine elektrische Unterstützung
• Als Freizeit-/Sportgerät unterstützt es so unsere Fitness und nicht unsere Bequemlichkeit
• Es ist leichter im Gewicht und somit einfacher, wenn wir mit Bus und Bahn unterwegs sind
• Wir haben geringere Anschaffungs- und Wartungskosten sowie einen geringeren Wertverlust
• Es bringt uns weniger echten Radfahrgenuss
• Deutschlands Fahrradwege sind überhaupt nicht für E-Bikes ausgelegt (sie sind oft schon für normale Räder eine Herausforderung)

Bei Mehrtagestouren müssten wir uns nicht ständig überlegen, wo es denn eine Möglichkeit gibt die Akkus wieder zu laden. Es macht uns unflexibler in der Wahl unserer Übernachtungsmöglichkeiten.

Wir sind immer mit Zelt unterwegs und lieben es auf Naturcampingplätzen zu schlafen. Hier sind die Möglichkeiten des Aufladens einfach nur sehr eingeschränkt oder oft gar nicht möglich.

Im Moment können wir uns noch nicht vorstellen, dass wir uns für ein E-Bike / Pedelec entscheide.

Natürlich kennen wir auch die Momente, in denen uns ein elektrischer Antrieb sehr gefallen würde, z. B. bergauf oder bei Gegenwind. Doch sobald wir den höchsten Punkt eines Berges erreicht haben oder der Wind wieder nachlässt, genießen wir es einfach wieder umso mehr.

Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass uns ein wenig Entschleunigung vom Alltag ganz gut tut. Außerdem tut uns die aktive Bewegung gut.

Es ist durchaus effizient, wenn man den Weg zur Arbeit, statt mit dem Auto mit dem E-Bike zurücklegt (manchmal sogar schneller, je nachdem wo man wohnt). Glaubt man der Statistik, so werden E-Bikes jedoch zu 75 % in der Freizeit genutzt, wo man doch gerne mal den Stress hinter sich lassen will und zur Ruhe kommen möchte.

Eine Runde um den See, den Fluss entlang oder durch Wald und Feld kann so beruhigend wirken, wenn man es langsam und mit allen Sinnen aufnehmen und genießen kann. Was hat man davon, wenn alles schnell an uns vorbeirauscht? Dann stecken wir in der Freizeit dort, wo viele von uns sich schon im Alltag wiederfinden, nämlich in der Stressfalle.

Richard und ich fahren klassische Trekkingräder mit 18- bzw 21-Gängen und auf unseren bisherigen Touren haben wir es noch nicht bereut uns dafür entschieden zu haben.